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Auf der Überholspur

Zu den fundamentalen Gewissheiten jeder angeregten Stammtischdiskussion gehört, neben Alles-wird-teurer, Wo soll-das-noch-hinführen und Früher-hätte-es-sowas-nicht-gegeben, auch die Erkenntnis, dass es um uns herum immer hektischer zugeht. Und Hektik erzeugt Stress. Die persönlich gefühlte Beschleunigung korreliert dabei besonders häufig mit dem Motorisierungsgrad des individuell bevorzugten Fortbewegungsmittels. Der Stress bei spielsweise, den ein Turbosportgeländewagenfahrer erlebt, wenn der direkt-einspritzvergasende 350-PS-SUV zur Untätigkeit verdammt, im Stau auf der Mittelspur vor der Autobahnbaustelleneinfädelspur nur leise blinkend vor sich hin röchelt, ist nach wissenschaftlichen Studien genauso hoch wie die psychische Belastung von Flugzeugpiloten beim Starten eines Kampfjets. Seit Jahren ist bekannt, dass uns solcherlei Stress nicht gut bekommt, trotzdem wurde bisher nichts Wirkungsvolles dagegen getan. Dabei wäre es doch so einfach, unsere psychische Gesundheit zu schützen. Man könnte zum Beispiel Autobahnbaustellen einfach verbieten oder ein Mindesttempo von 250 Km/h auf der rechten Autobahnspur einführen. Überhaupt sollte nur noch rennsportzugelassenen Fahrzeugen ab BMW aufwärts das Autobahnbefahren erlaubt werden. Dann wäre zudem viel mehr Platz für die richtigen Fahrer, die das auch können. Ebenso innerorts könnte die Freude am Fahrspaß weit mehr zur Stressreduktion beitragen, wenn die grünen Ampelpfeile auch geradeaus zeigen und endlich das von mir schon lange geforderte Überholgebot für lichthupende Turbolader auf der Fahrradspur eingeführt würde. Sie können sich also meine Begeisterung vorstellen, als ich neulich las, dass unsere EKD-Synode ein Pflichttempo für evangelische Mitarbeiter eingeführt hat (www.ekd.de Beschluss der 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland auf ihrer 3. Tagung zu ?Tempolimit in der evangelischen Kirche einführen? vom 9. November 2022: Für Dienstfahrten sind 100km/h auf Autobahnen und 80km/h auf Landstraßen empfohlen). Ich finde es einfach großartig, dass die EKD hier mutig vorangeht. Die Kirche gibt Gas. Eine große Stress-Erleichterung für Pfarrer, die in ländlichen Großgemeinden von Gottesdienst zu Gottesdienst jagen müssen. Gemeindeblattausträger, Kantorinnen und Friedhofsverwalter kommen jetzt schneller und entspannter ans Ziel. Das gibt Schwung und Spaß bei der Arbeit. Leider war in den Meldungen, die ich über das Tempolimit der EKD gelesen habe, ein ganz schlimmer Druckfehler enthalten. Deshalb muss ich - meiner Chronistenpflicht folgend - an dieser Stelle einmal klar und deutlich korrigie- ren: Tempo Hundert auf Autobahnen ist lediglich für alle anderen Verkehrsteilnehmer verbindlich. Evangelische fahren ohne Tempolimit immer auf der Überholspur. Ab wann das gilt? Steht hier auf meinem Zettel: Also meiner Kenntnis nach tritt das sofort ... unverzüglich.
Mit bleifreien Grüßen Ihr Traugott


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